Die Karl Meyer Gruppe. Wir in Hamburg

Spritzen in Gelben Säcken verletzen Müllwerker

Landkreis Stade: Stich ins Knie bei der Abfuhr führt zu Krankenhausaufenthalt – Polizei kann Verursacher nicht ermitteln

In dieser Woche musste zum wiederholten Male ein Müllwerker der Karl Meyer Gruppe mit einer blutenden Wunde ins Krankenhaus gefahren werden. Die Verletzung wurde von einer Spritze in einem Gelben Sack in Himmelpforten verursacht. Die Sammlung der Gelben Säcke im Landkreis Stade ist für die Müllwerker der Karl Meyer Gruppe also nicht nur körperlich anstrengend, sondern auch gefährlich. Offene Spritzen und Kanülen sind seit Jahren ein Problem. Dabei dürfen die medizinischen Abfälle gar nicht im Gelben Sack entsorgt werden.

Im aktuellen Fall in Himmelpforten bohrte sich die Spritze beim Tragen des Gelben Sacks in das Knie des Müllwerkers. Die Wunde blutete stark, der Mann musste ins Krankenhaus. Dieser Schritt ist auch notwendig, um eine mögliche Infektion zu untersuchen. Wenn sich ein Müllwerker an einer Spritze verletzt, muss dieser übrigens monatelang regelmäßig sein Blut untersuchen lassen. Das kann sich sogar über einen Zeitraum von einem Jahr erstrecken. Die Polizei wurde eingeschaltet, konnte den Verursacher allerdings nicht ermitteln. Die Zuordnung der falsch befüllten Gelben Säcke ist vor allem bei Mehrparteienhäusern oder bei Sammelplätzen schwierig.

In den vergangenen Jahren wurden immer wieder offene Spritzen und Kanülen in den Gelben Säcken entsorgt. "Wir haben zwei oder drei Unfälle mit Spritzen in Gelben Säcken pro Jahr, wenn auch nicht immer so schwerwiegend wie jetzt", sagt John Rolff, Geschäftsführer der Karl Meyer Kommunalentsorgung GmbH. Die falsche Entsorgung der medizinischen Abfälle ist kein Kavaliersdelikt. "Es ist eine echte Gefahr für die Müllwerker", sagt Rolff.

Die Dunkelziffer der falsch befüllten Gelben Säcke, die beim Recycling Zentrum Stade (RZS) angeliefert werden, ist vermutlich deutlich höher. Schließlich fallen nicht alle Spritzen in den Säcken auf und es kommt glücklicherweise nicht immer zu Unfällen. Deshalb appellieren die RZS-Mitarbeiter an alle Bürger, keine Spritzen und Kanülen im Gelben Sack zu entsorgen. Die falsche Entsorgung von Spritzen ist nicht nur für die Müllwerker gefährlich, da von ihnen eine Infektionsgefahr ausgeht. Auch Passanten, spielende Kinder oder Haustiere können sich an den Spritzen verletzen.

Spritzen und Kanülen gehören - möglichst durchstichsicher verpackt - in die Restmülltonne. Was gehört in den Gelben Sack? Eine Übersicht ist hier zu finden: www.rzs-stade.de/was-gehoert-in-den-gelben-sack